Archiv: Warten auf Godot
Landestheater Großes Haus
von Samuel Beckett
Gastspiel Thalia Theater, Hamburg
Österreich-Premiere
© Armin Smailovic
von Samuel Beckett
Gastspiel Thalia Theater, Hamburg
Österreich-Premiere
Seit mehr als sechzig Jahren warten zwei Landstreicher auf den Bühnen der Welt auf jemanden namens Godot, der aber nie kommt. Eine klassische Situation, eine Existenz-Chiffre, die den irischen Autor Samuel Beckett weltberühmt machte. Welche tiefere Erkenntnis sich hinter seinem „Godot“ verbirgt, darüber verweigerte Beckett stets jede Auskunft mit dem Hinweis: Hätte er sich klarer ausdrücken wollen, hätte er sich klarer ausgedrückt. Und so sind eine Vielzahl von Beschreibungen, Geheimnissen und Mutmaßungen über die philosophischen Lumpen Wladimir und Estragon im Umlauf. Bertolt Brecht zum Beispiel soll gesagt haben: „Weißt du, es gibt da eine Sache, die ich gern wüsste. Ich würde Beckett gern fragen, wo Wladimir und Estragon während des Zweiten Weltkriegs waren.“ Was also, wenn Wladimir und Estragon nicht nur die metaphysischen Clowns sind, als die wir sie kennen? Wenn das Stück nicht in „Absurdistan“ spielt, sondern eine historische Realität verbirgt? Waren Wladimir und Estragon – wie ihr Autor Beckett – in der Résistance? Was, wenn sie nicht auf Gott, sondern auf eine viel konkretere Erlösung warten? Auch heute noch?
Stefan Pucher ist es jetzt am Thalia Theater gelungen, Samuel Becketts Klassiker des Absurden, „Warten auf Godot“, mit Leichtigkeit, Wortvertrauen und famosen Darstellern virtuos aufzupolieren.
Hamburger Abendblatt
Am Thalia Theater ebnet Regisseur Stefan Pucher Becketts gestrandeten Landstreichern jetzt den Weg ins 21. Jahrhundert. […] Ein Beckett-Cover, das Spaß macht und nah geht. Tolle Schauspieler in einer dichten Inszenierung.
nachtkritik.de
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