Archiv: Der Zerrissene

Landestheater Großes Haus

von Johann Nepomuk Nestroy

Einführung / Kurzbeschreibung

von Johann Nepomuk Nestroy

Herrn von Lips mangelt’s, so könnte man meinen, an nichts – und doch leidet der in grenzenlosem Reichtum und Luxus schwimmende Junggeselle an entsetzlicher Langeweile. Was wäre da geeigneter als der kühne Entschluss, die nächstbeste Frau vom Fleck weg zu heiraten? Das Wagnis wird zum Verhängnis, als Lips auf die ihm zugetane Madame Schleyer trifft und prompt mit deren ehemaligem Liebhaber Gluthammer physisch aneinandergerät. Mitten im Kampf stürzen beide in einen reißenden Fluss und die Welt des Herrn von Lips gerät in eine gehörige Schieflage: Im Glauben, das Leben des Nebenbuhlers auf dem Gewissen zu haben, sieht sich Lips gezwungen, unterzutauchen und inkognito an einem seiner Höfe als Stallbursche anzuheuern. Dort findet er in Kathi, dem herzlichen Patenkind des Hofpächters Krautkopf, seine einzige Verbündete und erfährt zum ersten Mal am eigenen Leib, was es bedeutet, nicht sein eigener Herr zu sein.

Ist unser Glück tatsächlich vom Geld abhängig? Was ist dann zu viel, wie viel zu wenig? Bedeutet Wohlstand Freiheit oder Gefangenschaft? Und was, wenn sich das Verhältnis von Arm und Reich mit einem Schlag umkehrte? Diese und andere Fragen beleuchtet Johann Nepomuk Nestroy in seiner wortgewandten Posse auf lustvolle Weise und mit dem für ihn bezeichnenden, subversiven Witz.

Die mehrfach preisgekrönte österreichische Filmregisseurin Sabine Derflinger (u. a. „Vorstadtweiber“ und „Tatort“) wird Nestroys temporeiche Verwechslungskomödie auf die große Bühne des Landestheaters bringen.

PRESSE

"Sabine Derflinger inszeniert Nestroys Posse mit viel Witz. Im bunten Ensemble erweist sich Gerald Votava in der Titelrolle als Glücksgriff. Sabine Derflinger, die vor allem für flotte TV-Filme bekannt ist, hat Nestroys Meisterwerk volksnah inszeniert. Ihr steht ein gut abgestimmtes Ensemble mit Charakterköpfen und Newcomern zur Verfügung, die gerne auch das Publikum anspielen. Mit den Titelhelden wurde ein Glücksgriff gemacht: Votava spielt als gelangweilter Millionär eine gelungene Mischung aus André Heller und Falco." DIE PRESSE

"Schön ist das, wenn die Bedienten in der dritten Person näseln. Die Handwerker rauer Kerle mit wunden Herzen geben. Die gnädigen Herren anständige Menschen werden. Die Verse durch die Welt der vergessenen Wörter galoppieren. Die Pointen mitten in den Magen treffen. Und wenn die Liebe doch noch siegt. Nestroy eben. Da kann sich, in Sabine Derflingers Nestroydebüt am St. Pöltner Landestheater, zwar nicht zwischen Vorgestern und Übermorgen entscheiden. Dafür spielt diesen Nestroy keiner zu lässig wie Gerald Votava den Herrn von Lips. Herzig: Josephine Bloéb, hitzig: Michael Scherff, stimmig: Helmut Stippich am Akkordeon." NÖN

"Dass er auf der Bühne ebenso zu Hause ist, wie auf der Leinwand beweist Gerald Votava immer wieder gern. Wie auch Regisseurin Sabine Derflinger, die die Aufführung tempo- und pointenreich inszeniert hat." Mottingers-Meinung.at

"Regisseurin Sabine Derflinger hat vor dem Größten der Wiener Komödiendichter Respekt bewiesen. Sie hat ihn weder krampfhaft aktualisiert, schon gar nicht moralisiert und nur ganz sanft modernisiert. Nestroys Feuerwerk an witzigen Formulierungen wird zu den stimmungsvollen Klängen eines Akkordeons (ein singender Begleiter: Helmut Stippich) einfach fröhlich abgebrannt. Gerald Votava wandelt sich in sehenswerter Weise vom Zerrissenen zum sympathischen Wohltäter, der seine Gunst nach Einnahme von Nestroys Medizin gegen öde Langeweile nunmehr denen angedeihen lässt, die ihrer auch würdig sind." KULTUR UND WEIN

 

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