Archiv: STÜCKE-FEST

Landestheater Großes Haus

4 Stücke – 4 Regisseur*innen

Seit 2012 vergibt das Land Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Niederösterreich biennal ein Arbeitsstipendium zur Förderung der zeitgenössischen Dramatik. Schirmherr und Namensgeber des Preises ist Peter Turrini, der zu den wichtigsten österreichischen Theaterautoren der Gegenwart zählt.

Erstmals wurden für das Stipendium 2022/23 neben deutschsprachigen Dramatiker*innen auch internationale Autorinnen und Autoren nominiert. Unsere Kooperationspartner*innen, das DRAMA FORUM der uniT Graz und die Übersetzer*innenplattform Drama Panorama Berlin haben drei Autor*innen und ein Kollektiv für den Preis empfohlen: Emanuele Giorgetti und Eliana Rotella und ihr Stück „Rhizome“ (Italien), Thyl Hanscho und sein Stück „Das Pfeifen von Wastéšowó“, Alexandra Koch und ihr Stück „oder der stillste Tag“ sowie Michaela Zakuťanská und ihr Stück „Alter“ (Slowakei).

Die jungen Regisseur*innen Ebru Tartιcι Borchers, Rachel Müller, Lorenz Nolting und Sebastian Schimböck erarbeiten für das Stücke-Fest eine szenische Skizze der Theatertexte und eine Fach-Jury entscheidet über die Vergabe des Stipendiums. Das neue Stück wird in den folgenden Monaten fertiggestellt werden und von dem Regiepartner oder der Regiepartnerin im Mai 2023 in der Theaterwerkstatt uraufgeführt.

Die Entscheidung, wer das Stipendium erhält, fällt am 10. Juni 2022 im Rahmen unseres Stücke-Fests. Ab Mitte Juni 2022 finden Sie die vollständigen Informationen hier auf unserer Website.

 

IM RAHMEN VON 100 JAHRE NIEDERÖSTERREICH

 

Biografien der Autor*innen und Regieführenden

Szenische Einrichtung „oder der stillste Tag“

Alexandra Koch macht derzeit ihren Master am Institut für Sprachkunst in Wien. Sie schreibt hauptsächlich Texte für die Bühne oder Prosa. Ihre Texte wurden gespielt und in Zeitschriften veröffentlicht. Sie erhielt einige Preise und Stipendien (u.a. Rauriser Förderpreis für Literatur, Wiener Literaturstipendium, Dramatikerinnenstipendium des BMKÖS, Mira-Lobe-Stipendium). Sie nimmt an Schreibprogrammen wie „Forum Text 1“ von uniT und „Tour des Textes“ mit den Wiener Wortstätten teil.

Sebastian Schimböck wurde 1993 in Niederösterreich geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Gender Studies in Wien und Berlin. Nach Hospitanzen am Burgtheater und am Bronski & Grünberg ist er seit der Spielzeit 2019/20 Regieassistent am Landestheater Niederösterreich. In der Spielzeit 2021/22 gab er sein Schauspieldebüt bei Frank Castorfs Inszenierung „Schwarzes Meer“ von Irina Kastrinidis. Die szenische Einrichtung von »oder der stillste Tag« von Alexandra Koch beim Stücke-Fest 2022 markiert sein Debüt als Regisseur.

Szenische Einrichtung „Alter“

Michaela Zakuťanská, geboren 1987, lebt und arbeitet in Prešov in der Ostslowakei. Neben Theatertexten schreibt sie auch Drehbücher und Hörspiele. Gemeinsam mit der Regisseurin Júlia Rázusová gründete sie 2013 das alternative Volkstheater Prešov. Ihre Stücke wurden an verschiedenen Theatern in der Slowakei sowie in Ungarn und Polen inszeniert, drei Texte sind 2017 als eigene Buchpublikation erschienen, unter dem Titel „Prešover Trilogie“. Im Rahmen des Projekts Fabulamundi wurde ihr Stück „Single radicals“ 2020 ins Deutsche übersetzt.

Ebru Tartıcı Borchers, 1990 in Hatay/Türkei geboren. Schauspielstudium an der Universität Ihsan Dogramaci Bilkent in Ankara. 2018 bis 2021 Regiestudium am Thomas Bernhard Institut des Mozarteum Salzburg. Regiearbeiten am Theater im Kunstquartier des Mozarteum, für das Staatstheater Oldenburg, das Staatstheater Karlsruhe sowie für die Tiroler Volksschauspiele. Uraufführung von Karen Jeß´ „Knechte“ am Kosmos Theater Wien. In Planung sind Inszenierungen u.a. am Theater Osnabrück und Staatstheater Mainz. Zudem arbeitet sie als Übersetzerin in das Türkische, u. a. für Stücke von Jörg Menke-Peitzmeyer, Ursula Kohlert, Lukas Bärfuss, Lot Vekemans und Roland Schimmelpfennig.

Lydia Nagel, geboren und aufgewachsen in Wismar an der Ostsee, studierte Slawistik und Kulturwissenschaft in Berlin, Belgrad und Moskau und arbeitete u.a. von 2011 bis 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slawistik der Universität Wien. Sie ist Gründungsmitglied von Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e. V. und translit e.V. sowie Mitglied im VdÜ und übersetzt aus verschiedenen slawischen Sprachen ins Deutsche, vor allem zeitgenössische Prosa und Dramatik.

Szenische Einrichtung „Rhizome“

Emanuele Giorgetti wurde 1995 geboren und studierte bis 2020 am Civica Scuola di Teatro Paolo Grassi in Mailand. Zwischen 2018 und 2022 arbeitete Emanuele Giorgetti als Regieassistenz für die Gruppen Motus, Fanny Alexander und in Kollaboration mit dem Teatro Elfo Puccini an den Stücken „Lo strano caso del cane ucciso a mezzanotte“ und „Le otto montagne“. 2019 debütierte Emanuele Giorgetti im Teatro Out Off in Mailand mit dem Stück „Contre il Progresso“ von Esteve Soler. 2021 und 2022 war Emanuele Giorgetti mit den projekten „WU“ und „The New Ballad“ unter den von Stefano Ricci und Gianni Forte ausgewählten Halbfinalist*innen der Biennale College Teatro. Dort nahm Emanuele Giorgetti an einer Reihe von Schreibwerkstätten unter Leitung des italienischen Autors und Regisseurs Liv Ferracchiati teil, die mit einer öffentlichen Abschlusslesung in Rom endeten. (Anm. d. Redaktion: Emanuelle Giorgetti nutzt die geschlechtsneutrale Personalpronomen they/them, die in der Übersetzung durch Nennung des Namens markiert werden)

Eliana Rotella studierte Szenisches Schreiben an der Civica Scuola di Teatro Paolo Grassi. 2020 performte sie im Piccolo Teatro di Milano für Silvia Rigon (Lidelab) in der Vorstellung „Potere“, einem Teil der Trilogie „Le mille a una notte“. 2021 wurde ihr Stück „Still Life (1972)“ von Kairos Italy Theatre ausgewählt und für die Reihe „Translating Talents“ in New York übersetzt. Zudem ist sie Dramaturgin für das Collettivo Q, deren Choreografie „Entanglement“ 2021 als Eröffnungsvorstellung von The World of Vogue Talents sowie zum Ipercorpo Festival eingeladen wurde. Ihr Stück „Corpora“ wurde als „Special mention“ beim Premio InediTo 2021 hervorgehoben und war Finalist beim 56. Premio Tondelli in Riccione. Ebenfalls 2021 adaptierte sie die Stücke des mazedonischen Autors Goran Stefanovski für den Verleger Cue Press. Ihr Stück „Miserere“ wurde im Rahmen von Laboratorio Olimpico XVI im Vicenza Teatro Olimpico gezeigt. Derzeit arbeitet sie als Dramaturgin mit dem Autor und Regisseur Liv Ferracchiati an Tschechows „Die Möwe“.

Lorenz Nolting (*1992) studierte von 2013 bis 2017 Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste und von 2017 bis 2022 Regie an der Theaterakademie Hamburg. Bereits während des Studiums erarbeitete er zahlreiche Stücke und Performances, die auf Festivals unter anderem im Ringlokschuppen Mülheim, am FWT Köln und am Theater Oberhausen gezeigt wurden. Weitere Arbeiten führten ihn an das Theaterhaus Jena, auf Kampnagel und an das Thalia Theater Hamburg, wo im März 2022 „WOYZECK - das schärfste Messer Deutschlands“ Premiere hatte. Mit seinem Stück „Biathlon der Sehnsucht“ wurde er zum Körber Studio Junge Regie 2021 eingeladen. Er ist Mitgründer des jungen ensemble-netzwerks und lebt in Hamburg. In der Spielzeit 2022/23 inszeniert er die Uraufführung von Leo Meiers „Ich, Akira“ am Staatstheater Saarbrücken sowie eine „Moby Dick“-Überschreibung am Schauspielhaus Graz.

Szenische Einrichtung „Das Pfeifen von Wastéšówó“

Thyl Hanscho, geboren 1994 in Klagenfurt, Studium der Theaterregie am Max Reinhardt Seminar. Regiearbeiten in Wien u. a. am Max Reinhardt Seminar, Bronski & Grünberg, Ateliertheater, offTheater und Schauspielhaus Wien. Mitbegründer und bis 2020 Hausautor des TheaterArche. 2018 Dramatiker*in Residence beim Theaterfestival Hin & Weg und Nominierung für den Retzhofer Dramapreis mit dem Stück „Dem Fass sein Tropfen“. 2019 Nominierung für den Autorenpreis der Nibelungenfestspiele Worms mit dem Stück „Rheingoldgräben“. 2020 Nominierung beim d.ramadan des Theater Oberhausen mit „Dem Fass sein Tropfen“. 2021 Dramatiker-Stipendium des Landes Kärnten für das Stück „Das Pfeifen von Wastéšówó“. Zurzeit fester Regieassistent am Burgtheater Wien.

Rachel Müller, 1992 in Köln geboren. Studium der Medienkulturwissenschaften in Köln und Istanbul (Abschluss 2017) und der Theaterregie am Max Reinhardt Seminar (Abschluss 2021). 2019 gründete sie gemeinsam mit Wiebke Yervis das „Café Romantika II“. Mit ihrem ersten gemeinsamen Projekt gewannen sie den Publikumspreis beim Nachwuchswettbewerb des Theaters Drachengasse. „Disco Pigs“ von Enda Walsh, inszeniert am Max Reinhardt Seminar, wurde am SETKÁNÍ/ENCOUNTER Festival 2021 in Brünn gezeigt. 2020 schrieb sie das Stück „Noch ist alles asphaltiert“ und wurde mit der Inszenierung desselben zum Körber Studio für Junge Regie 2021 eingeladen. Im Herbst 2021 inszenierte sie am Schauspielhaus Graz „Once upon Tomorrow“. Zurzeit feste Regieassistentin am Burgtheater Wien.

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