Archiv: Nathan 575
eine Veranstaltung des Erinnerungsbüros
© Alexi Pelekanos
eine Veranstaltung des Erinnerungsbüros
Eine besondere Art der künstlerischen Geschichtsaufarbeitung ist die szenische Installation „Nathan 575“. In der ehemaligen Synagoge St. Pölten, dem zentralen Ort des früheren jüdischen Lebens der Stadt, entsteht eine temporäre Bühne.
Ludwig Wüst, dessen Spielfilme regelmäßig auf renommierten Festivals zu sehen sind, und seine künstlerische Partnerin Maja Savic setzen mit drei Schauspieler*innen und dem Akkordeonisten Helmut Thomas Stippich ausgewählte Texte aus G. E. Lessings „Nathan der Weise“ in Szene und bringen sie mit Stimmen jüdischer Zeitzeug*innen aus Niederösterreich in einen Dialog. Diese berührenden Stimmen aus Originaldokumenten, wie Briefen, geben Auskunft darüber, wie Jüdinnen und Juden den aufkommenden Nationalsozialismus, die Jahre der Flucht und das Schicksal ihrer Verwandten erlebt haben. Der persönliche Blick der Zeitzeug*innen macht die Dringlichkeit der Lessing’schen Ideale von Toleranz und Aufklärung spürbar und verbindet sie mit Bildern unserer Gegenwart von zerstörerischer Machtpolitik, Flucht und Krieg.
Ort: Ehemalige Synagoge St. Pölten
Vielen Dank an Dr. Martha Keil für die Originaltexte und die Unterstützung bei der Recherche.
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