Archiv: YELLOW - THE SORROWS OF BELGIUM II: REX

Eine Koproduktion mit dem NTGent und dem Theater Manège Maubeuge

In seiner Trilogie THE SORROWS OF BELGIUM beleuchtet Luk Perceval, einer der wichtigsten zeitgenössischen Theatermacher Europas, drei dunkle Kapitel der Geschichte Belgiens. Gleich den Farben der belgischen Nationalflagge tragen diese die Namen „Black“, „Yellow“ und „Red“. In YELLOW, einer Koproduktion mit dem Landestheater Niederösterreich, zeigt sich einmal mehr die europäische Dimension des Zweiten Weltkrieges und die Verstrickung österreichisch-belgischer NS-Geschichte.


Belgien 1933. Die jahrzehntelange Unterdrückung durch die französischsprachigen Belgier treibt die flämische Minderheit in die Arme der Faschisten. Ihre Unterstützung der deutschen Machthaber hilft ihnen, vergangene Erniedrigungen zu rächen. In „Yellow. The sorrows of Belgium“ wird erzählt, wie sich eine flämische Familie begeistert dem NS-Regime anschließt. Nur ein Onkel weigert sich und versteckt eine geflohene Jüdin aus Wien vor der drohenden Deportation. Als der Krieg verloren geht, werden die in Belgien verbliebenen Kollaborateure bestraft. Ein anderer Onkel, Priester und überzeugter Kollaborateur, versucht der Bestrafung zu entgehen und flieht nach Spanien, wird aber verhaftet. Hochrangigen Ex-Militärs dagegen, wie Léon Degrelle oder dem Österreicher Otto Skorzeny (gespielt von Ensemblemitglied Philipp Leonhard Kelz), gelingt die Flucht ins faschistische Spanien. Unter der Franco-Diktatur arbeiten sie aktiv an der Wiederauferstehung eines faschistischen Europas.

Yellow sollte am 11. März am NTGent vor Publikum präsentiert werden, wird aber nun aufgrund des Vorstellungsverbots von Luk Perceval exklusiv als Online-Filmpremiere inszeniert. Am 12. Mai wird die Produktion zum 3. Mal gestreamt.

Die Theaterversion kommt in Gent zur Premiere, sobald es die Corona-Krise zulässt. Am Landestheater Niederösterreich wird die internationale mehrsprachige Koproduktion, die unsere Dramaturgin Margit Niederhuber mit betreut hat, in der kommenden Spielzeit 2021/22 als Österreich-Premiere zu sehen sein.

Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch und Flämisch (nach Wahl mit deutschen Untertiteln)
Tickets €12

Im Anschluss an die Premiere lädt das Team zu Backstage-Gesprächen mit dem Publikum direkt auf Vimeo. Der Stream ist 48 Stunden nach Beginn zum Nachschauen verfügbar.


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Pressestimmen:

Interviews mit Luk Perceval:

DER STANDARD 04.03.2021
SALZBURGER NACHRICHTEN 05.03.2021
PULS 24 05.03.2021
Ö1 Mittagsjournal 11.03.2021

Rezensionen:

THE NEW YORK TIMES 18.03.2021

„The film version of YELLOW may have been born out of necessity, but it offers a fascinating blend of theater and cinematography.“

DIE PRESSE 16.03.2021

"Elegisches Kammerspiel mit intensiven Momenten."

WIENER ZEITUNG 15.03.2021

"Das größte Kapital des Unternehmens ist wohl die Mehrsprachigkeit, das Ensemble spricht wahlweise Flämisch, Französisch und Deutsch, übersetzt mit Untertiteln. Das verleiht den Figuren eine völlig neuartige Authentizität. Herrliches Stimmengewirr, phänomenales Aneinandervorbeireden. Mehr davon!"

SALZBURGER NACHRICHTEN 13.03.2021

"Luk Perceval kann die Geschichte von Verführten, Aufhetzern, Mitläufern und Widerständlern so eindringlich erzählen, weil er originale Texte aus der NS-Zeit einsetzt: Briefe aus dem Feld und ins Feld, Schilderungen einer jungen Jüdin, die vor ihrer letzten Prüfung von der Universität gejagt wurde, Zeitzeugenberichte."

"Trotzdem ist "Yellow" kein historisches Dokumentartheater, sondern ein heutiges Aufspüren des Einstigen entlang der im Stück gestellten Frage: "Wann hat begonnen, was jetzt ist?" "Yellow" ist auch dank fantastischer Schauspieler und als behutsam mit der Kamera eingefangenes Theaterspiel ununterbrochen packend."

VORARLBERG ONLINE 12.03.2021

"Da auch in Belgien die Theater derzeit geschlossen sind, hat Daniel Demoustier von der Aufführung eine filmische Version hergestellt, die sich "so stark wie möglich" von der Live-Version unterscheiden sollte, die man hofft, ab Mai am NT Gent live zeigen zu können und im Herbst auch nach St. Pölten kommen soll."

"Landestheater-NÖ-Ensemblemitglied Philip Leonhard Kelz spielt Otto Skorzeny und fügt sich mit einer starken Leistung und intensivem Spiel in das Ensemble der Kollegen aus Gent hervorragend ein."

"Wirkt Skorzenys persönliche Lebensgeschichte lange Zeit wie ein Fremdkörper in dem doch stark auf Belgien bezogenen Abend, gelingt es Perceval gegen Ende der von der österreichischen Dramaturgin Margit Niederhuber mitbetreuten Produktion gut, die Parallelen seiner Karriere und seiner Führer-Begeisterung mit jener von Degrelle zusammenzuführen. Dass die beiden begeisterten Nazis es schafften, nach dem Krieg unbehelligt in Spanien zu leben und dort gute Freunde wurden, ist eigentlich unglaublich, doch historisch belegt."

MOTTINGERS MEINUNG 12.03.2021

"Philip Leonhard Kelz, Ensemblemitglied des Landestheaters, agiert, agitiert sich als Otto Skorzeny in den Mittelpunkt des Geschehens. (...) In diesem vielschichtigen Spiel, in dem sich keiner schont, fügt sich Kelz mit seiner starken, in schönster Verschmitztheit das Österreichertum ausstellenden Performance nahtlos ins Genter Ensemble ein (...)"

"Szene um Szene montiert Luk Perceval zu seiner Collage, diese teils pathetisch, teils bizarr, immer leidenschaftlich, mit stilisierter Action und dem Mitteln des Körpertheaters, didaktisch – Prädikat: wertvoll. Seine filmisch extrem präsenten, expressiv agierenden Darstellerinnnen und Darsteller schultern mit Verve das Paradoxon ein Chor monologierender Stimmen zu sein. Ihr Spiel ist im besten Sinne der Bedeutung sinnlich."

THE GUARDIAN12.03.2021

"What is immediately arresting in NTGent’s live-stream, with English subtitles, is the cinematic quality of the production. It is exquisitely filmed by Daniel Demoustier in the theatre, though not always on the stage. Shot almost entirely in black and white with some intermittent hues of yellow, it seems variously like a dance and a series of sorrowful tableaux of human suffering and collective delusion. Camera angles draw us into the roused faces of Belgian fascists, circling them dizzily as they spit out their rhetoric, and then drawing away to show them as a choreographed ensemble. Annette Kurz’s set design seems more like a moving painting, with the actors often performing on or around a table that serves as a miniature stage."

"NTGent intends to stage the production as a live performance in May but this filmed version is its own extraordinary achievement."

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