Bulgarien. Zwei Biografien. Die des Anarchisten Konstantin – zehn Jahre saß er für die Sprengung eines Stalindenkmals in Haft. Und die seines Folterers Metodi, dem „Michelangelo des Verhörs“, Produkt und Profiteur eines Regimes. Doch das ist Jahre her. 1989 wechselt die Regierung, es bricht eine neue Zeit an – zumindest äußerlich. Die Protagonisten der Macht bleiben die gleichen. Konstantin versucht, in den Akten der Staatssicherheit Zeugnisse für das Erlebte zu finden, stößt aber nur auf wenig aussagekräftige Dokumente: Die Sicherheitsbehörden haben gründliche Arbeit geleistet. Und so bleiben Opfer und Folterer, Konstantin und Metodi, aneinander gekettet, ihre Biografien auf Lebenszeit miteinander verflochten, makaber aufeinander angewiesen durch die Zeugenschaft, die allein sie sich gegenseitig ablegen können.
Der Autor und Kosmopolit Ilija Trojanow recherchierte fast zwanzig Jahre, führte Gespräche mit Zeitzeugen, bezog Originaldokumente mit ein. Ein eminent politisches Buch, das ein zeitgeschichtliches Panorama von exemplarischer Gültigkeit entfaltet.
Pressestimmen
nachtkritik.de
„Pařízeks Macht und Widerstand ist eine leichtfüßige, spannende Angelegenheit, gute drei Stunden, die nie langweilig werden – ohne dass die Ernsthaftigkeit des Themas leidet.“
Der Standard
„Verblüffend, wie theatralisch effektvoll Ilija Trojanows ein halbes Jahrhundert bulgarischer Geschichte abhandelnder Roman Macht und Widerstand in der minimalistischen Inszenierung von Dušan David Pařízek wirkt.“