Die Eroberung des goldenen Apfels

Landestheater Großes Haus

Uraufführung

Geschichte einer Belagerung

ein Theaterprojekt von Hakan Savaş Mican

Ein Theater, irgendwo im Nirgendwo. Während auf der großen Bühne ein fulminanter Operettenabend über die zweite Wiener Türkenbelagerung gegeben wird, sitzt ein Haufen verlorener Theaterstatisten in der Kantine und wartet auf den großen Auftritt. Vielleicht seit Stunden. Vielleicht auch seit Jahrhunderten. Doch der Ruf des Inspizienten ertönt nicht, der Auftritt verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Und die Leere des Wartens fördert Verborgenes zutage: Sehnsüchte und Ängste, Hoffnungen und Enttäuschungen. Langsam aber sicher wächst ein Verdacht: Werden sie jemals auf die Bühne gerufen – oder werden sie einfach vergessen, abgehängt zwischen Bier und Glücksspielautomat?

Der Regisseur Hakan Savaş Mican erforscht gemeinsam mit seinen Schauspielerinnen und Schauspielern die Ursachen gesellschaftlicher Ängste vor dem Fremden und dem Verlust jener Dinge, die einem wichtig sind. Im Zentrum dieser musikalisch-theatralen Suche stehen die Wiener Türkenbelagerungen und die große Frage nach all den kleinen Dingen von Wert – auf gesellschaftlicher wie persönlicher Ebene.

Trailer - Die Eroberung des goldenen Apfels

Pressestimmen

Michael Wurmitzer, der Standard
.... Keine Recherche auf der Straße, sondern Überlegungen des Ensembles liegen dem Abend zugrunde. Dieser Schritt vom Tagespolitischen zurück in die Geschichte ist nicht notwendig verkehrt. Locker und genüsslich sind diese Eindrücke hingestreut. Wer sich aber konkrete Kommentare zu aktuellen Vorgängen erwartet, dem schmeckt er wohl etwas schal. Seine Oberfläche ist, intelligent verschachtelt, in jedem Fall ein großes Vergnügen. ...

Peter Kaiser, St. Pölten konkret
Der goldene Reichsapfel ist zur Wiener Theaterkantine verkommen. Eine fidele Wirtin erzählt aus ihrem Leben. Zwei Männer und zwei Frauen, gekleidet in der Mode des Barock, erwachen aus dreihundertjährigem Dornröschenschlaf und warten auf ihren Auftritt. Ein offensichtlicher Orientale betritt die Bühne, immer mit anderem Status. Er spielt eine Nebenrolle, und doch ist es immer die Hauptrolle. Er ist das Kind seiner Zeit, einer Zeit die vergeht und über die Menschen hinweggeht, ohne sich um sie zu bekümmern. Und er ist es schließlich, der am Ende den Takt vorgeben wird. ...

Robert Voglhuber, Momag
In einer dramaturgischen Montagetechnik von Hakan Savaş Mican und Kai Krösche treffen Orient und Okzident in einer globalisierten Gesellschaft aufeinander. Aberwitz und Irrwitz, absurder Humor und Musikeinlagen vom Wienerlied zur fetzigen Rockgitarre werden ineinander montiert, …
Inszeniert wird ein Stück im Stück, bei dem ein Friedenschor mit Zeynep Bozbay, Tim Breyvogel, Stanislaus Dick, Vidina Popov, Michael Scherff auf seinen Auftritt wartet, der aber nicht zustande kommt. …
Eine düstere Farce, ein komisches Lustspiel wird uns geboten; eine Farce, die fesselt. …
Künstlerische Leiterin Marie Rötzer in ihrer Ansprache bei der Premierenfeier: „Ich wünsche mir, dass der Abend sie subkutan erreicht, also unter die Haut geht.“ Und so ist es. Unbedingt hingehen und anschauen!

Mein Besuch

0 Einträge Eintrag

Voraussichtliche Besuchszeit

Liste senden